Mittwoch, 17. Juli 2019

Auf der Suche nach der Nachhaltigkeit

Ein Post von Verena Rudolph

Nachhaltigkeit ist mir wichtig. Ich bin keine Fanatikerin, aber sie ist definitiv seit einiger Zeit in meinem Bewusstsein. So, wie bei vielen anderen auch. Ich versuche also, persönlich meinen Beitrag zu leisten, ohne mich dabei umzubringen. 




Daher habe ich auch einige mehr oder weniger interessante Informationen dazu in meinem Kopf gespeichert. Ich weiß zum Beispiel, dass man aus Annanasblättern (ein Abfallprodukt bei der Ananasernte) veganes Leder herstellen kann, mit Trageeigenschaften, die natürlichem Leder sehr nahe kommen. Oder, dass es nicht nur seit langem Textilien aus PET gibt, sondern seit kurzem auch aus Ozeanplastik. 


Ozeanplastik ist sowieso der neuste Trend. Wer etwas auf sich hält, recycelt Ozeanplastik. So wie die Firma Henkel, die mit dem Startup  Plastic Bank zusammenarbeitet und deren Plastik für die Herstellung von Flaschen verwenden will. Gute Idee, aber vermutlich nur gut gemeint, da der Rebound Effekt hier, sowie bei Textilien aus Ozeanplastik, sehr hoch sein wird. Und Plastik zum Recyceln gibt es in jedem gelben Sack, auf die Idee hätte man also schon früher kommen können. Henkel ist die Neuigkeit jedoch eine seitengroße Anzeige in einem Magazin wert. G-Star wiederum hat seit kurzem eine Cradle-to-cradle Jeans im Angebot, und das ist wirklich nicht einfach bei einer Jeans.


Ich gebe zu, die Beispiele hier sind ein bisschen Textil lastig.  Dies liegt daran, dass ich in der Textilbranche gelernt und gearbeitet habe und erst seit einigen Jahren in der Sozialbranche Zuhause bin – hey, besser spät als nie!

Ich weiß aber auch, dass der Hambacher Forst immer noch besetzt ist und das Wiesencamp mal wieder geräumt werden soll. Sollte unter euch Leser*innen ein*e Klimaterroristin sein, dann ist das definitv the place to be. Wusstet ihr, dass die kleine Greta auf dem Cover des Time Magazins Ende Mai war und als eine von „new Generation Leaders“ bezeichnet wurde? Ich schon. All diese Informationen musste ich nicht aufwendig recherchieren. Das meiste ist mir einfach so begegnet. Es scheint ja auch offensichtlich, Nachhaltigkeit ist ein riesen Thema. Da  kommt kein Hersteller mehr daran vorbei.

Was ich aber nicht weiß und was mir definitiv bisher nicht über den Weg gelaufen ist, ist die Position meines Arbeitgebers zu Nachhaltigkeit. Ich arbeite für einen sozialen kirchlichen Trägerverband. Ich weiß aber auch nichts über die Position des Dachverbands, dem wir mehr oder weniger angehören, beziehungsweise der Sozialbranche im Allgemeinen. Dazu müsste ich jetzt erst mal recherchieren, natürlich bei Ecosia. Hätte ich den Post von meinem Mit-Blogger Michael Batz zur Nachhaltigkeit nicht gelesen, wüsste ich noch weniger darüber.

Wie kann es sein, dass man das Gefühl hat jede*r, der*die etwas auf sich hält, macht sich auf den Nachhaltigkeits-Weg und aus unserer Ecke hört man so wenig? Sind wir einfach so leise oder haben wir den Trend beziehungsweise den Warnschuss nicht erkannt oder gehört? Sollten wir nicht viel lauter sein als alle anderen? Wie ist das in euren Organisationen? Seit doch mal ein bisschen laut.



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